Fabian Hesse. „Ok Dorothy“. 3D-Drucke, Digitaldruck auf PVC, Installation
Eröffnung Freitag, 9. Februar 2017, 19 bis 21 Uhr
Es spricht von Bettina Steinbrügge (Direktorin des Hamburger Kunstvereins) um 19.30 h
Ausstellungsdauer bis 31. März
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„Ok Dorothy“ beginnt an Punkten der Intransparenz. In der Ausstellung werden Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine zum Thema, an denen sich insbesondere (post-)digitale Technologien gegenüber den NutzerInnen verschließen, anstatt die Wechselwirkung zwischen Menschen und Technologien erfahrbar zu machen. In Co-Kreation mit 3D-Druckern, dh. mittels 3D-Druckern, in deren Baupläne der Künstler eingreift, lässt Fabian Hesse Daten zu abstrakten Skulpturen wachsen. Es geht ihm um Transformationen des ursprünglichen Materials, nämlich von immateriellen, ungreifbaren Daten in eine physische Existenz und damit um verschiedene Erscheinungsformen des Realen.
In der Ausstellung sind neue abstrakte und gegenständliche 3D-Drucke zu sehen, sowie Landschaftsbilder auf PVC Planen, die Fabian Hesse mit einem 3D-Scanner „gemalt“ hat.
Der Ausstellungstitel „Ok Dorothy“ nimmt Bezug auf die Figur in einem von ihm in Zusammenarbeit mit der freien Gruppe o-team (Stuttgart) entwickelten Projekts eines „3D biohypermedia Theaters“. Dabei ist die Hauptfigur der Dorothy, eine Anlehnung an Dorothy Gale aus dem Märchen „Der Zauberer von Oz“, Künstlerin und künstliche Intelligenz zugleich. Wie für Dorothy ist für Fabian Hesse zentraler Begriff in seinem Denken „Perspektive“, aus dem griechischen übersetzt „Durchblicken“. Das umfasst die Rolle der Betrachtenden, den Horizont und die Liminalitätsräume des Selbst und der Dinge, räumliche Repräsentationen und bestimmte Verarbeitungen von Zeitlichkeit. Indem die Werke einer fiktiven Künstlerin realisiert werden, spielt Hesse mit den verschiedenen Ebenen zwischen Performance, Dokumentation und Produktion, aber auch mit undurchdringlichen Mechanismen der künstlerischen Gattungen. So blitzen neue Möglichkeitsräume auf, und nicht zuletzt werden emanzipatorische Potentiale der Technologien und des Umgangs damit (τέχνη/ téchne) offenbar.
Fabian Hesse (geb. 1980) Studium an den Kunstakademien in Lyon, Wien und München (bei Prof. Heimo Zobernig und Prof. Olaf Metzel); 2012 Abschluss mit Meisterschüler-Auszeichnung. Seitdem stellt er international aus, zuletzt bei der Wrong Biennale. Er erhielt diverse Kunstpreise (u. a. Debutanten-Preis des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst). Demnächst stellt er im Kunstverein Wolfsburg aus.
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Fabian Hesse, ‚Ok Dorothy‘. 3D prints, digital prints on PVC, installation.
Opening reception: Friday 9 February, 7-9 pm
Opening speech by Bettina Steinbrügge, Director of Hamburger Kunstverein, at 7.30 pm.
‚Ok Dorothy‘ starts at points of intransparence. The exhibition focuses on interfaces between man and machine where particularly post digital technonolgies close themselves to users instead of making the interaction between man and technologies experiencable. In ‚co-creation‘ with 3D printers, i.e. through 3D printers the construction plans of which have been changed by the artist, Fabian Hesse derives abstract sculptures. He is concerned with transforming intangible and ungraspable data into something physical and thus with different manifestations of reality.
The exhibition presents new abstract and figurative 3D prints as well as landscapes on PVC covers ‚painted‘ with 3D scanners. The title ‚Ok Dorothy‘ refers to ‚3D biohypermedia Theater‘, a project Hesse developed together with the group ‚o-team‘ in Stuttgart. Its protagonist Dorothy is inspired by Dorothy Gale, the main character of the fairy tale ‚The Wizard of Oz‘. She is artist and artificial intelligence at the same time. As for Dorothy ‚perspective‘ is a central term in Hesse’s thinking. Translated from Greek it means ‚looking through‘. This comprises the role of the beholder, the horizon, the liminality spaces of the self and of things, spatial representations and certain processings of temporality. By creating works of a fictional artist Hesse plays with different levels between performance, documentation and production as well as with unreadable mechanisms of artistic genres. New spaces of possibilities flare and emancipatory potentials of technologies and of the ways we handle them become apparent.
Fabian Hesse, born 1980, studied at the art academies in Lyon, Vienna and Munich (at professor Heimo Zobernig and professor Olaf Metzel). In 2012 he got his master’s degree. His works have been exhibited internationally, most recently at the ‚Wrong Biennale‘. Hesse received several awards, among them the Debütanten-Preis des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Soon the Kunstverein Wolfsburg will show his works.