2021 „Isola“ – Nir Alon, Peter Boué, Marcia Breuer, Kyung-hwa Choi-ahoi, Manfred Eichhorn, Farideh Jamshidi, Naho Kawabe, Sabine Mohr, Nikos Valsamakis, Nobuko Watabiki

ISOLA. Ein Gastspiel
mit
Nir Alon, Peter Boué, Marcia Breuer, Kyung-hwa Choi-ahoi, Manfred Eichhorn,
Farideh Jamshidi, Naho Kawabe, Sabine Mohr, Nikos Valsamakis,
Nobuko Watabiki

Ausstellungsbeginn Montag, 1. März 2021
Bis 20. März 2021

Werke

(Scroll down for English)

Der Ausstellungstitel „Isola“, italienisch „Insel“, verweist auf eine geographische Formation und greift gleichzeitig eine seit Monaten vorherrschende Befindlichkeit des Einzelnen zwischen selbstgewählter Abgeschiedenheit und zwangsverordnetem Kontaktverbot auf, „Isolation“ also.

Inseldasein kann die freiwillige Zurückgezogenheit sowie erzwungenes Exil bedeuten. Die Werke der Ausstellung rufen Imaginationen auf, die sich durch diese beiden Bedeutungen, durch die Überschneidung des Bildes „Insel“ und dem derzeit tiefempfundenen Zustand der „Isolation“ ergeben. Es geht um Ort- und Standortbestimmungen, um Geschichten von Inseln, um physikalische Phänomene, aber auch um Reisen, um ferne Welten, um innere Welten, um Urformen, mystische Metaphern und experimentelle Kommunikation. Die 10 teilnehmenden Künstler, die alle in Hamburg ansässig sind und zumeist einen internationalen Hintergrund haben, nutzen Fotografie, Zeichnung, Malerei, Installation, Video, um „Isola“ und „Isolation“ emotional, metaphorisch und assoziativ vor der aktuellen Situation zu überdenken.

Peter Boué’s „Wurzelmaske“ und „Mondstein (2020, 70 x 60 cm und 2016, 70 x 55 cm, beide Arbeiten Fettkreide auf Karton) verstehen sich als Verweis auf zwei Seiten der Isolation. Die einmal geschlossene und einmal gebrochene Umrisslinie tiefschwarzer Gebilde schweben mit besonderer Fragilität zwischen Abstraktion und Konkretion. Beide Bilder weisen anthropomorphe Züge auf, wodurch der Eindruck tief berührender, emotionaler Zustände verstärkt wird.

Anders, aber ebenfalls wie eine Rückbesinnung auf Urformen, hier in der lichtlosen Tiefsee oder als Blick auf ferne Zivilisationen im dunklen All wirken die ausgestellten Arbeiten von Manfred Eichhorn (o.T. 1+2, 2010, 50 x 70 cm, tresopen_1+2, 2014, 14,7 x 21 cm, alle Ölfarbe auf Chromoluxpapier). Kunstvoll zwischen Natur und Architekturformen konstruiert, schweben aus sich selbst leuchtende, bioluminiszierend aussehende Gebilde vor schwarzem Hintergrund als seien sie autonom und eins mit sich selbst.

Ähnlich selbstreferenzierend sind die wuchernden Ornamente und Muster in „Tanz Nr. 5“, aus der Serie Mirror in the Mirror von Farideh Jamshidi (2020, 4-teilig, je 126 x 126 cm, Wandobjekt, Inkjet Prints auf Hahnemühle Photo rag Metallic). Sie drehen und wenden sich, man blickt in ein endlos gespiegeltes Bild eines in Streifen geschnittenen und in sich verdrehten Spiegels, ein Spiegel, der nichts spiegele, auf nichts verweise, außer auf sich selbst.

Eher um gestörte oder bedrohte Selbstwahrnehmung geht es bei Nir Alon’s “Playing the Angel“. Auf die mentale Situation in verordneter Isolation verweist ein gebrochener Bürostuhl, an den Neonröhren als Hinweis auf Engelsflügel gelehnt sind, die er in bewusster Anlehnung an Theaterinszenierungen in den Raum stellt. „Den Engel spielen“, ein heiliges Wesen, das dennoch nicht real anwesend ist, dass er auch als „tot“ bezeichnet, rekurriert auf mystische, stark aufgeladene Bildmotive.

Eine Rückbesinnung auf ihre eigene Geschichte in der Isolation unternimmt dagegen Naho Kawabe. In „Pits“ (2020, Zeichnungsserie, je 76 x 110 cm, Bleistift, Aquarell, Kohle auf Papier) fasst sie alle Motive und Installationsideen aus ihren Skizzenbüchern der letzten 20 Jahre zusammen und stellt sie als Tableau vor.Hinzu kommt das Video „Camera Isolata Mix“ (2020, Video, 35’12, Ed. 5.) Abgeleitet von der elektronisch-optischen Bedeutung von Camera isolata inszeniert die Künstlerin Dialoge in einem Online-Raum, der irgendwo in den Unterseekabeln auf dem Grund des Meeres verortet ist, Dialoge, die ironisch die digitalen Kommunikationsformen in der Coronazeit hinterfragen (mit Jane Brucker (USA), Miss Hawaii (Japan), Henrik Malmström (Argentinien), Setbyol Oh (Deutschland), Ziyun Wang (China), Yohei Yama (Vietnam).

Drei Arbeiten trägt Sabine Mohr mit Hinweis auf ihre „singulären Zustände“ bei und verweist damit mehr auf physikalische Phänomene: die bewegte Installation „IF“ in einem 3-D Vitrinenkasten  (2019,  C – Print, Eisenkugeln, Magnete, etc , 90 x 65 x 4 cm,) und die Gouache „Atmosphärische Störung #2“ (2019, Gips, Leinwand, Silberstift, 90 x 90 cm), die s/w Fotografie der norwegischen Insel Söla  (2019, C- Print Alu-Dibond, 60 x 90 cm).

Dagegen legt Marcia Breuer den Focus auf das Umfeld. „Eine Insel ist immer auch das sie umgebende Meer“ nennt sie das übergreifende Thema: 2 Fotografien („Monte Christo“, 2019 und „Inselstein“, 2020, je 42 x 29,7 cm, C-Print, Aufl. 5+1AP), eine Zeichnung („formed I“, 2020, Tuschestift auf Papier, 42 x 29,7 cm) und eine Objektinstallation (2 Glasflaschen, Maurerschnur, 95 x 15 x 6 cm).

Anders als diese Künstler entwickelt Nobuko Watabiki das Thema aus dem Kulturkreis, aus dem sie kommt. Japan bestehe aus 3922 Inseln, schreibt sie, darunter die sog. Landinseln, denen die heute zur Verfügung stehenden Kommunikations- und Transportmöglichkeiten fehlen. Und sie erinnert die Serie von einem Puppenspiel, das in ihrer Kindheit im Fernsehen ausgestrahlt wurde, in dem sich eine Insel nach dem Willen ihrer Bewohner im Meer bewegte. So habe sich die dortige kleine Gemeinde immer frei und nicht in ihrer kleinen Welt blockiert gefühlt. Davon inspiriert entstand „Kürbisinsel“ 2020, Acryl auf Leinwand, 80 x 60 cm, „Kürbisinsel, Zwischen Frise – Viktoria-Kaserne“ 2020, Acryl auf Leinwand, 60 x 80 cm und „o. T.“ 2019, Ölpastell auf Japanpapier, 20 x 15 cm.

Auch der Grieche Nikos Valsamakis reflektiert das Thema vor dem Hintergrund seiner Herkunft. Es entstand das fast monochrome Gemälde „Insel Keros“ (Öl und Pigmente auf Papier, 65 x 50 cm, 2020), eine winzige Insel in der Ägais, auf dem Spuren der archäologischen Funde einer untergegangenen antiken Kultur zu sehen sind. Mit dem Werk verweist er auf den unbekannten Niedergang der ehemals florierenden Handelssiedlung der ca. fünf Tausend Jahre zurückreichenden kykladischen Kultur. Das Bild wirkt wie ein emotionaler Abdruck, dessen ockerfarbene Oberfläche einer düsteren Prognose unserer Zeit gleichkommt. Der Arbeit fügte er zwei Zeichnungen zum Thema Zeit dazu (Uhrwerk 1 und2, 2018, Öl auf Papier, 10,5 x 14,5 cm).

Für sie ein ungewöhnliches Medium, durch die Ansätze tagebuchartiger Aufzeichnungen aber im Gesamtwerk tief verankert, ist Kyung-Hwa Choi-ahoi Mailart-Projekt “Isola“ (25.8.2020 bis 30.9.2020). Sie schickte sich, als sei sie auf einer fiktiven Reise, selbst 37 Tage lang Ansichtskarten mit Hamburg Motiven zu, auf denen sie Notizen und Zeichnungen zum Tag festhielt. Düster ist die erste Postkarte: Helgoland und die Erinnerung an die Trottellummen und ihr erster Sprung von den hohen Klippen, die vielen Jungvögeln das Leben kostet. Die letzte Karte dagegen wurde ein versöhnlicher, humorvoller Ausklang, denn sie schreibt über den Briefträger, der ihr täglich die Karten brachte und den sie – so die Zeilen – nun zur Ausstellung eingeladen habe. Es ist diese Ambivalenz zwischen Leichtigkeit, Optimismus und Tragik, die diese Ausstellung insgesamt prägt.

Die von Peter Boué, Kyung-hwa Choi-ahoi, Farideh Jamshidi konzipierte und von der Kulturbehörde für das Künstlerhaus Bergedorf geförderte Ausstellung wurde kurz vor ihrer Eröffnung im Oktober 2020 ganz abgesagt. „Isola“ ist also ein Gastspiel in der Galerie, das den Künstlern die Möglichkeit geben soll, Öffentlichkeit zu finden und ihre Werke im Rahmen des Galerienprogramms vorzustellen – kein leichtes Unterfangen in Zeiten des wieder und wieder verlängerten Lockdowns.

Zu den ausstellenden Künstler:
Nir N. Alon (geb. 1964 in Jerusalem), Studium 1988 bis 1992 an der Bezalel-Academy, Jerusalem; lebt seit 2001 nach einem Austausch Programm in Hamburg; unterrichtet an der Bezalel Academy, Jerusalem, an der Camera Obscura, Tel Aviv, an der HAW / Dept. Design, der Design Factory International Hamburg; Ausstellungen u. a. im Jüdischen Museum Frankfurt a. M., The Israel Museum Jerusalem, Tel Aviv Museum of Art, Neues Museum Weserburg, Bremen, Villa Merkel Esslingen, Kunsthalle Osnabrück, Art Forum Würth, Capena-Rom; in Hamburg u.a. Kunstverein Harburger Bahnhof, Westwerk e.V., Kampnagel, Kunsthaus Hamburg.

Peter Boué (geb. 1957 in Hamburg), Studium der Literatur- und Kunstwissenschaft 1981 bis 1988 an der Uni. Hamburg, Magister Artium, Autodidakt; 2005 Arbeitsstipendium für bildende Kunst Hamburg; Lehrtätigkeiten u.a. an der HAW / Dept. Design, der Design Factory International; Kurator, Autor und Ausstellungsmacher u.a. bei KX / Kunst auf Kampnagel, Kampnagelfabrik, Künstlerhaus Weidenallee, Hamburg; seit 2014 Mitbetreiber der „Kleinen Gesellschaft für Kunst und Kultur“; seit 2016 Redakteur des Kunstmagazins artline>nord; Ausstellungen seit 2012 u.a. Stadtgalerie Lauenburg, Walden Kunstausstellungen Berlin, Westwerk e.V. Hamburg, Kunstverein Pritzwalk, Wassermühle Trittau, Stadtgalerie Brunsbüttel, Kunstverein Achim.

Marcia Breuer (geb. 1978 in Wiesbaden), Studium Klassischer Tanz an der John Cranko-Ballettschule Stuttgart mit anschließenden Engagements u.a. am Stuttgarter Ballett; 2002 bis 2009 Studium der Visuellen Kommunikation an der HfBK Hamburg; Lehrtätigkeit u.a. an der HfBK Hamburg, HfBK Saarbrücken, AMD Akademie für Mode & Design Hamburg, Macromedia, Hamburg; u.a. Gründung der Initiative „Mehr Mütter für die Kunst“, Ausstellungsbeteiligungen u.a. Sächsisches Industriemuseum Chemnitz, Weserburg Bremen, Kunsthaus Hamburg, Gängeviertel Hamburg, Künstlerhaus Hamburg-Bergedorf.

Kyung-hwa Choi-ahoi (geb. 1967 in Seoul), Studium 1994 bis 2001 an der HfbK in Hamburg bei KP Brehmer und Werner Büttner, 2015 bis 2019 Professur für Zeichnen an der HdK, Bremen, seit 2019 Professur für Zeichnen an der Kunsthochschule Weißensee, Berlin, Ausstellungen zuletzt u.a, Kunsthaus Dresden, paper position, artfair Berlin, The Bangkok Triennale International Print and Drawing 5, Bangkok, in Hamburg u.a., Frappant, FRISE, Künstlerhaus Bergedorf, Galerie Hengevoss-Dürkop.

Manfred Eichhorn (geb. 1961 in Heide/Holstein), Studium 1983 bis 1988 an der HfbK Hamburg, Ausstellungen u.a. Stadtgalerie Brunsbüttel, A-21 International Art Exhibition CASO, Osaka, Werum IT Solutions AG, Lüneburg, Walden Kunstausstellungen, Berlin, in Hamburg u.a. Künstlerhaus Weidenallee, FRISE e.V., Einstellungsraum e.V., Westwerk e.V.

Farideh Jamshidi (geb. 1961 in Teheran), Studium 1996 bis 2003 an der HfbK in Hamburg bei Franz Erhard Walther; Stipendien, u.a. Hamburger Arbeitsstipendium; Ausstellungen u.a. Frauenmuseum Bonn; Abtei Brauweiler, Kunstverein Palais für aktuelle Kunst, Glückstadt; in Hamburg u.a. Künstlerhaus Sootbörn, FRISE e.V., Kunsthaus Hamburg, Westwerk e.V., Einstellungsraum e.V..

Naho Kawabe (geb. 1976 in Fukuoka, Japan), Studium 1995 bis 2006 an der HfbK in Hamburg bei Keigo Yamamoto, Christophe Charles, Wiebke Siem und Claus Böhmler; 2005 bis 2013 Mitglied des internationalen Künstlerkollektivs The Bee to Bee Net; Ausstellungen u.a. Boxes Museum, Guangzhou, Konya Gallery 2023, Fukuoka, Gallery Waitingroom, Tokyo; in Hamburg u.a. FRISE e.V., Frappant e.V., Westwerk e.V., Einstellungsraum e.V., Kunsthaus Hamburg, Deichtorhallen Sammlung Falkenberg, Hamburger Kunsthalle.

Sabine Mohr (geb. 1956 in Barmstedt / Hostein), Studium 1978 bis 1984 an der HfbK in Hamburg bei KP Brehmer, Dietrich Helms, Peter Raake; Stipendien, u.a. Hamburger Arbeitsstipendium, Ausstellungen u.a. Kunstverein Bad Homburg, Nishinomya Art Biennale, Funasaka (Japan), Galerie du Tableau, Marseille, Wilhelm-Haack-Museum, Ludwigshafen; Ausstellungen in Hamburg u.a. Frappant e.V., FRISE e.V., Freie Akademie der Künste, Kampnagel, Gängeviertel, Einstellungsraum e.V., Kunsthaus Hamburg, Galerie Renate Kammer.

Nikos Valsamakis (geb. 1973 in Athen), Studium 1993 bis1999 an der Athens School of Fine Arts bei Chronis Botsoglu, 2000 bis 2002 an der HfbK bei Werner Büttner; Lehrtätigkeit u.a. an der HfbK Hamburg, HAW Hamburg; Stipendien u.a. Hamburger Arbeitsstipendium für Bildende Kunst; Ausstellungen u.a. Kunsthaus Dresden, Stadtgalerie Kiel, Daegin Univercity Seoul, Korea; in Hamburg u.a. Hamburger Kunsthalle, Frappant e.V., Künstlerhaus Bergedorf, Gängeviertel, Künstlerhaus Sootbörn, Westwerk e.V., Speicherstadt Hamburg, Kunsthaus Hamburg, Kunstverein Hamburg, Galerie Dörrie und Priess.

Nobuko Watabiki (geb. 1958 in Tokyo), Studium der Druckgraphik an der Musashino Kunstschule in Tokio, Abschluss 1979; lebt seit 2008 nach einem Auslandsstipendium in Hamburg; Ausstellungen u.a. Tokyo Metropolitan Art Museum, Fukuoka Asia Art Museum, Okinawa, Museum of Contemporary Art, Tokyo, Seoul Museum of Art, Tochigi Prefectual Museum of Fine Arts, Ausstellungen in Hamburg u.a. Künstlerhaus Bergedorf, FRISE e.V., Frappant, Galerie Renate Kammer.

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ISOLA. A Guest Performance
with Nir Alon, Peter Boué, Marcia Breuer, Kyung-hwa Choi-ahoi, Manfred Eichhorn,
Farideh Jamshidi, Naho Kawabe, Sabine Mohr, Nikos Valsamakis,
Nobuko Watabiki

Duration Monday, March 1st to 20th, 2021

Works

The title of the exhibition “Isola”, in Italian “island”, refers to a geographical formation and at the same time picks up on the prevailing feeling of the individual between self-chosen seclusion and a compulsory ban on contact, so “isolation”.

Being an island can mean voluntary retreat or forced exile.The works in the exhibition evoke imaginations that result from these two meanings, from the overlapping of the image “island” and the currently deeply felt state of “isolation”. It’s about location and location determinations, stories of islands, physical phenomena, but also travel, distant worlds, inner worlds, archetypes, mystical metaphors and experimental communication. The 10 participating artists, who are all based in Hamburg and mostly have an international background, use photography, drawing, painting, installation, video to rethink “Isola” and “Isolation” emotionally, metaphorically and associatively in view of the current situation.

Peter Boué’s „Root Mask“ and „Moonstone (2020, 70 x 60 cm and 2016, 70 x 55 cm, both works in fat chalk on cardboard) are a reference to two sides of the isolation. The once closed and once broken outline of deep black structures float with particular fragility between abstraction and concretion. Both images have anthropomorphic features, which reinforce the impression of deeply moving, emotional states.

The works by Manfred Eichhorn (oil paint on Chromolux, 2010/2014, each 14.7 x 21 cm) appear different, but also like a return to archetypal forms, here in the lightless deep sea or as a view of distant civilizations in the dark space. Artfully constructed between nature and architectural forms, luminous, bioluminescent-looking structures float out of themselves against a black background as if they were autonomous and one with themselves.

The rampant ornaments and patterns in “Dance No. 5”, from the Mirror in the Mirror series by Farideh Jamshidi (2020, 4-part, each 126 x 126 cm, wall object, inkjet prints on Hanemühle Photo rag Metallic) are similarly self-referential. They twist and turn, you look into an endlessly mirrored image of a mirror cut into strips and twisted, a mirror that does not reflect anything, does not refer to anything but itself.

Nir Alon’s „Playing the Angel“ is more about disturbed or threatened self-perception. A broken office chair, against which neon tubes are leaning as a reference to angel wings, which he places in the room consciously based on theatrical productions, refers to the mental situation in prescribed isolation. “Playing the angel”, a holy being that is nonetheless not actually present, that he also describes as “dead”, recurs on mystical, highly charged motifs.

Naho Kawabe, on the other hand, undertakes a return to her own history in isolation. In “Pits” (2020, series of drawings, 76 x 110 cm each, pencil, watercolor, charcoal on paper) she summarizes all the motifs and installation ideas from her sketchbooks from the last 20 years and presents them as a tableau. In addition, there is the video “Camera Isolata Mix” (2020, Video, 35’12, Ed. 5.) Derived from the electronic-optical meaning of camera isolata, the artist stages dialogues in an online room that is somewhere in the submarine cables on the Located at the bottom of the sea, dialogues that ironically question the digital forms of communication in the Corona period (with Jane Brucker (USA), Miss Hawaii (Japan), Henrik Malmström (Argentina), Setbyol Oh (Germany), Ziyun Wang (China), Yohei Yama (Vietnam).

Sabine Mohr contributes three works with reference to their „singular states“ and thus refers more to physical phenomena: the moving installation „IF“ in a 3-D display case (2019, C – print, iron balls, magnets, etc, 90 x 65 x 4 cm,) and the gouache “Atmospheric Disturbance # 2” (2019, plaster, canvas, silver pen, 90 x 90 cm), the b / w photography of the Norwegian island of Söla (2019, C-Print Alu-Dibond, 60 x 90 cm).

On the other hand, Marcia Breuer focuses on the environment. “An island is always also the sea that surrounds it” she calls the overarching theme: 2 photographs (“Monte Christo”, 2019 and “Inselstein”, 2020, each 42 x 29.7 cm, C-print, edition 5 + 1AP), a drawing („formed I“, 2020, ink pen on paper, 42 x 29.7 cm) and an object installation (2 glass bottles, mason’s cord, 95 x 15 x 6 cm).

Unlike these artists, Nobuko Watabiki develops the topic from the cultural area from which she comes. Japan consists of 3,922 islands, she writes, including the so-called land islands, which lack the communication and transport options available today. And she reminds the series of a puppet show that was broadcast on television in her childhood, in which an island moved in the sea at the will of its inhabitants. So the small community there always felt free and not blocked in its small world. Inspired by this, „Pumpkin Island“ 2020, acrylic on canvas, 80 x 60 cm, „Pumpkin Island, Between Frize – Viktoria-Kaserne“ 2020, acrylic on canvas, 60 x 80 cm and „o. T. “2019, oil pastel on Japanese paper, 20 x 15 cm.

The Greek Nikos Valsamakis also reflects on the topic against the background of his origins. The result was the almost monochrome painting “Insel Keros” (oil and pigments on paper, 65 x 50 cm, 2020), a tiny island in the Aegean, on which traces of the archaeological finds of a lost ancient culture can be seen. With the work he refers to the unknown decline of the formerly flourishing trading settlement of the Cycladic culture, which dates back around five thousand years. The picture looks like an emotional imprint, the ocher surface of which is equivalent to a gloomy forecast of our time. He added two drawings on the theme of time to the work (clockwork 1 and 2, 2018, oil on paper, 10.5 x 14.5 cm).

An unusual medium for them, but deeply anchored in the overall work through the beginnings of diary-like notes, is the Kyung-Hwa Choi-ahoi Mailart project “Isola” (August 25, 2020 to September 30, 2020). As if she were on a fictional trip, she sent herself 37 days of postcards with Hamburg motifs on which she made notes and drawings of the day. The first postcard is gloomy: Heligoland and the memory of the guillemots and their first jump from the high cliffs that cost many young birds their lives. The last card, on the other hand, was a conciliatory, humorous ending, because it writes about the postman who brought her the cards every day and whom – so the lines – she has now invited to the exhibition. It is this ambivalence between lightness, optimism and tragedy that characterizes this exhibition as a whole.

The exhibition conceived by Peter Boué, Kyung-hwa Choi-ahoi, Farideh Jamshidi and funded by the cultural authority for the Künstlerhaus Bergedorf was completely canceled shortly before its opening in October 2020. “Isola” is a guest performance in the gallery, which is supposed to give the artists the opportunity to find the public and present their works as part of the gallery program – not an easy undertaking in times of repeated lockdowns.

To the artists:
Nir N. Alon (born 1964 in Jerusalem), studied from 1988 to 1992 at the Bezalel Academy, Jerusalem; has lived in Hamburg since 2001 after an exchange program; teaches at the Bezalel Academy, Jerusalem, at the Camera Obscura, Tel Aviv, at the HAW / Dept. Design, the Design Factory International Hamburg; Exhibitions a.o. in the Jewish Museum Frankfurt a. M., The Israel Museum Jerusalem, Tel Aviv Museum of Art, Neues Museum Weserburg, Bremen, Villa Merkel Esslingen, Kunsthalle Osnabrück, Art Forum Würth, Capena-Rom; in Hamburg among others Kunstverein Harburger Bahnhof, Westwerk e.V., Kampnagel, Kunsthaus Hamburg.

Peter Boué (born 1957 in Hamburg), studied literature and art from 1981 to 1988 at the University Hamburg, Magister Artium, autodidact; 2005 working grant for fine arts Hamburg; Teaching activities at the HAW / Dept. Design, the Design Factory International; Curator, author and exhibition organizer at KX / Kunst auf Kampnagel, Kampnagelfabrik, Künstlerhaus Weidenallee, Hamburg; since 2014 co-operator of the “Small Society for Art and Culture”; since 2016 editor of the art magazine artline>nord; Exhibitions since 2012 include Stadtgalerie Lauenburg, Walden Art Exhibitions Berlin, Westwerk e.V. Hamburg, Kunstverein Pritzwalk, Wassermühle Trittau, Stadtgalerie Brunsbüttel, Kunstverein Achim.

Marcia Breuer (born 1978 in Wiesbaden), studied classical dance at the John Cranko Ballet School in Stuttgart with subsequent engagements at the Stuttgart Ballet, among others; 2002 to 2009 study of visual communication at the HfBK Hamburg; Teaching at the HfBK Hamburg, HfBK Saarbrücken, AMD Academy for Mode & Design Hamburg, Macromedia, Hamburg; Including foundation of the initiative “More Mothers for Art”, participation in exhibitions including Saxon Industrial Museum Chemnitz, Weserburg Bremen, Kunsthaus Hamburg, Gängeviertel Hamburg, Künstlerhaus Hamburg-Bergedorf.

Kyung-hwa Choi-ahoi (born 1967 in Seoul), studied 1994 to 2001 at the HfbK in Hamburg with KP Brehmer and Werner Büttner, 2015 to 2019 professorship for drawing at the HdK, Bremen, since 2019 professorship for drawing at Kunsthochschule Weißensee, Berlin, recent exhibitions, among others, Kunsthaus Dresden, paper position, artfair Berlin, The Bangkok Triennale International Print and Drawing 5, Bangkok, in Hamburg among others, Frappant e.V., FRISE e.V., Künstlerhaus Bergedorf, Galerie Hengevoss-Dürkop.

Manfred Eichhorn (born 1961 in Heide / Holstein), studied from 1983 to 1988 at the HfbK Hamburg, exhibitions including Stadtgalerie Brunsbüttel, A-21 International Art Exhibition CASO, Osaka, Werum IT Solutions AG, Lüneburg, Walden art exhibitions, Berlin, in Hamburg including Künstlerhaus Weidenallee, FRISE e.V., Einstellungsraum e.V., Westwerk e.V.

Farideh Jamshidi (born 1961 in Tehran), studied from 1996 to 2003 at the HfbK in Hamburg with Franz Erhard Walther; Scholarships, including Hamburg work scholarship; Exhibitions i.a. Frauenmuseum Bonn; Brauweiler Abbey, Kunstverein Palais for contemporary art, Glückstadt; in Hamburg i.a. Künstlerhaus Sootbörn, FRISE e.V., Kunsthaus Hamburg, Westwerk e.V., Einstellungsraum e.V.

Naho Kawabe (born 1976 in Fukuoka, Japan), studied 1995 to 2006 at the HfbK in Hamburg with Keigo Yamamoto, Christophe Charles, Wiebke Siem and Claus Böhmler; 2005 to 2013 member of the international artist collective The Bee to Bee Net; Exhibitions i.a. Boxes Museum, Guangzhou, Konya Gallery 2023, Fukuoka, Gallery Waitingroom, Tokyo; in Hamburg including FRISE e.V., Frappant e.V., Westwerk e.V., Einstellungsraum e.V., Kunsthaus Hamburg, Deichtorhallen Falkenberg Collection, Hamburger Kunsthalle.

Sabine Mohr (born 1956 in Barmstedt / Hostein), studied 1978 to 1984 at the HfbK in Hamburg with KP Brehmer, Dietrich Helms, Peter Raake; Scholarships, including Hamburg work grants, exhibitions including Kunstverein Bad Homburg, Nishinomya Art Biennale, Funasaka (Japan), Galerie du Tableau, Marseille, Wilhelm-Haack-Museum, Ludwigshafen; Exhibitions in Hamburg including Frappant e.V., FRISE e.V., Free Academy of Arts, Kampnagel, Gängeviertel, Einstellungsraum e.V., Kunsthaus Hamburg, Galerie Renate Kammer.

Nikos Valsamakis (born 1973 in Athens), studied from 1993 to 1999 at the Athens School of Fine Arts with Chronis Botsoglu, 2000 to 2002 at the HfbK with Werner Büttner; Teaching activity at the HfbK Hamburg, HAW Hamburg, among others; Scholarships, including a Hamburg work grant for the visual arts; Exhibitions i.a. Kunsthaus Dresden, Stadtgalerie Kiel, Daegin Univercity Seoul, Korea; in Hamburg i.a. Hamburger Kunsthalle, Frappant e.V., Künstlerhaus Bergedorf, Gängeviertel, Künstlerhaus Sootbörn, Westwerk e.V., Speicherstadt Hamburg, Kunsthaus Hamburg, Kunstverein Hamburg, Galerie Dörrie and Priess.

Nobuko Watabiki (born 1958 in Tokyo), studied printmaking at the Musashino Art School in Tokyo, graduated in 1979; has lived in Hamburg since 2008 after receiving a scholarship abroad; Exhibitions i.a. Tokyo Metropolitan Art Museum, Fukuoka Asia Art Museum, Okinawa, Museum of Contemporary Art, Tokyo, Seoul Museum of Art, Tochigi Prefectual Museum of Fine Arts, exhibitions in Hamburg i.a. Künstlerhaus Bergedorf, FRISE e.V., Frappant, Galerie Renate Kammer.