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Vernissage: Donnerstag, 5. November 2009, 19 – 21 Uhr
Ausstellungsdauer: 6. November bis 13. Dezember 2009
Martin Schneider (geb. 1958 in Bingen am Rhein), der bisher nur durch wenige Ausstellungen bekannt ist, arbeitet bevorzugt von Beginn seiner Tätigkeit an als Bildhauer mit Holz, seit ca. 10 Jahren mit dem Werkstoff MDF. Anders als gewachsenes Holz hat dieses industriell hergestellte und zumeist zum Möbelbau genutzte Material immer dieselbe Struktur, einen neutralen, nüchternen Charakter. In „Obama’s People“ geht der Künstler überwiegend von Foto-Strecken aus, die kurz nach der Einsetzung des amerikanischen Präsidenten dessen Beraterteam vorstellten. Indem Martin Schneider diese Zeitungsbilder in lebens- und überlebensgroße MDF-Reliefs umsetzt, entschlüsselt er die Bildinformation der Fotografien und setzt sie in eine Art Zwischenraum, in der die Personen eigenartiger Weise eine Rückübersetzung ins Lebendige erfahren. Die Serie ist, wie schon frühere Arbeiten, eine Reaktion des Künstlers auf tagespolitische Ereignisse. Sei es sein Grauen über die schockierenden Nachrichten aus Abu Ghuraib (Irak) oder sei es, wie in dieser Serie, die eigene Begeisterung über den Führungswechsel in den USA: Martin Schneiders Arbeiten hinterfragen Wahrnehmung und Bilddifferenzen, wie Strategien von Pressefotos sich in einem Material wie MDF manifestieren. Ein Material, das an sich jeden Charakter eher verweigert. Überraschenderweise ist festzustellen, dass es doch Ikonen produziert.
Martin Schneider studierte an der Akademie der Künste in Karlsruhe, DAAD Stipendium nach Vancouver/Canada, Graduiertenstipendium des Landes Baden-Württemberg; lebt und arbeitet seit 2004 in Hamburg; Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen u.a. „Gewalt der Gegenwart“, Badischer Kunstverein, Karlsruhe (1992); Agentur für zeitgenössische Kunst, C. Grau, Hamburg (1997), Palais für aktuelle Kunst, Glückstadt (2002); Lange Nacht der Museen, Deichtorhallen (2007); „Marylin“ Galerie Levy, Hamburg (2009); Arbeiten im Besitz der Städtischen Galerie Karlsruhe, Sammlung Harald Falckenberg, Kunsthalle Hamburg.
Obama’s Leute besuchen Hamburg
von Dr. Matthias Schatz, Hamburg/London (Rede gehalten anlässlich der Finissage der Ausstellung am 17. Dezember 2009)
Die Galerie Hengevoss-Dürkop zeigt Werke von Martin Schneider. Selbst wenn jemand in den letzten zwei Monaten die Galerie Hengevoss-Dürkop alleine betrat, fühlte er sich nicht alleine. Vielmehr schien auch er, der Besucher, von Personen betrachtet zu werden, die quasi aus den Wänden herauskommen. Unter ihnen ein berühmter Politiker aus Chicago: Barack Obama. Aber das ist nicht der einzige Grund, warum diese Ausstellung in der Nähe des Hamburger Hauptbahnhof’s für Chicago und die USA von großem Interesse sein dürfte. Der Präsident wird begleitet von seinem Stab. So zum Beispiel jene Dame an der hinteren Wand, die majestätisch auf den Besucher herabschaut und von diesem schnell als Hillary Clinton identifiziert wird, frühere First Lady und nun Außenministerin der Vereinigten Staaten von Amerika. Ihr Chef, Präsident Barack Obama, findet sich – nicht ohne Zufall – im Zentrum an der anderen Wand wie ein ruhender Pol. Er verharrt in Denkerpose, den Kopf auf eine Hand gestützt und blickt uns an wie ein Regisseur seine Schauspieler. Plötzlich finden sich nicht die dargestellten Persönlichkeiten, sondern die Zuschauer auf der Bühne.
Obamas Blick und seine Gestik sind freilich alles andere als grüblerisch. Seine Augen scheinen vielmehr streng fokussiert, seine Mimik erweckt den Eindruck von Entschlossenheit und Verantwortungsbewusstsein. Martin Schneider hat “Obama’s People” – so der Titel der Schau – nach Vorlagen von Pressefotos in demWerkstoff MDF als Reliefs dargestellt. Dieses Vorgehen begünstigt gleich in dreifacher Hinsicht eine Konzentration aufs Wesentliche.
Zum einen durch die Vorlagen. Pressefotos sollen in der Regel ein bestimmtes Image einer Person vermitteln, sie in charakteristischer Haltung festhalten, weil die Medien einprägsame Bilder brauchen, die auch als Augenfang dienen. Angesichts der politischen Probleme, die Obama zu bewältigen hat, dürfte seine nachdenkliche und zugleich entschlossene Haltung also kein Zufall sein. Und selbst der mit seinem Hund Bo und wehendem Jacket entfliehende Präsident, der auf der Empore die Blicke auf sich zieht, hat sicherlich nicht von ungefähr den
Weg in die Frankfurter Allgemeine Zeitung gefunden, signalisiert das Bild der Agentur AP doch: Der Mann ist stets in Eile, weil er Wichtiges zu erledigen hat, kommt aber trotzdem recht unkonventionell und lässig daher – jedenfalls für einen USPräsidenten – und bringt damit auch frischen Wind ins Weiße Haus. Dass Martin Schneider das Relief ausnahmsweise noch weitgehend in schwarz gehalten hat, macht diesen Eindruck umso nachhaltiger.
Es ist auch insofern eine Ausnahme, als es eine Rückenansicht darstellt. Denn in der Regel hat Martin Schneider ganz bewusst Aufnahmen gewählt, die möglichst viel von der Vorderansicht, insbesondere vom Gesicht der jeweiligen Person zeigen. Am auffallendsten stilisiert erschient das Bildnis von Eugene Kang, der uns gleich am Eingang zur Galerie begegnet und als Vertrauter sowie Golfpartner Obamas ausgewiesen wird. Böse Zungen mögen vielleicht sagen, als jüngstes Mitglied im Team des Präsidenten – Kang war zum Zeitpunkt der Aufnahme gerade einmal 24 Jahre alt – hat er es vielleicht auch am nötigsten, sich in das Gedächtnis der Öffentlichkeit einzuprägen. Dass der Geisteswissenschaftler in geradezu asketischer Konzentration in ein Buch vertieft ist weist ihn als Intellektuellen aus. Will uns sagen: Auch diese zuletzt oft unterdrückte und diffamierte Minderheit findet unter Obama offenbar wieder Gehör.
Und nicht nur das. Kang ist koreanischer Abstammung – auch eine weitere ethnische Gruppe ist damit ganz nah am Ohr des mächtigsten Mannes der Welt. Das mag – vielleicht auch unwillkürlich – das Selbstverständnis, das Grundgefühl der modernen USA adressieren: “We are all”, hört man insbesondere viele jüngere US-Amerikaner oft sagen. Es zeichnet in ihren Augen die USA aus, das in ihrer Bevölkerung nahezu jede ethnische Gruppe der Welt vertreten ist. Dementsprechend gibt es in ihren Augen auch keine schwarzen Amerikaner oder Italo-Amerikaner oder gar Deutsch-Amerikaner, sondern nur US-Amerikaner. Und keiner kann wohl für dieses Selbstverständnis besser stehen als Barack Obama selbst. Der Titel „Obama’s People“ wirkt angesichts dessen zweideutig. Er bezeichnet nicht nur die Leute von Obama, sondern auch das Volk Obamas, eben das Volk der USA, das sich in seiner Regierung wiederfinden soll. Wenn diese ethnische Durchmischung betont wird so schwingt darin freilich auch die Behauptung mit, gerade deshalb seien die USA als Führungsmacht besonders prädestiniert und qualifiziert, die Probleme der Welt in Angriff zu nehmen. Und davon gibt es ja im Moment genug.
Das neben dem Klimawandel wohl gravierendste hat jener Mann zu lösen, der in dieser Ecke uns mit düsterem Blick entgegenschaut. Es ist Finanzminister Timothy Franz Geithner, dessen Vorfahren übrigens 1908 aus dem thüringischen Zeilenroda nach Philadelphia ausgewandert waren. Geithner war zuvor Chef der Notenbank von New York und als solcher auch in äußerst dramatischen Verhandlungen über das Wochenende am 13. und 14. September vergangenen Jahres einbezogen. Darin setzte sich Geithners Vorgänger Hank Paulson mit seiner Auffassung durch, dass der Steuerzahler nicht für Fehler der Investmentbanker an der Wall Street aufkommen dürfe. Das bedeutete de facto, dass Lehman Brothers unterging. Inzwischen wissen wir alle, wozu das geführt hat.
Wie Kang so ist auch Geithner übrigens von dem Starfotografen Nadav Kander vor rund einem Jahr aufgenommen worden. Kander bat die 52 Minister, Berater, PRLeute und andere Mitarbeiter, die zum Stab des Präsidenten gehören, zur Aufnahme einen Gegenstand mitzubringen, durch den sie sich besonders charakterisieren. Kang ist dieser Aufforderung ganz offensichtlich nachgekommen, auch der neue Innenminister Ken Salazar, ein Rancher aus Colorado, der mit Cowboyhut vor die Linse trat. Geithner und auch Hillary Clinton brachten hingegen nur sich selbst mit. Das reichte offensichtlich auch, denn ihre Minen sagen bereits genug. Gerade die Verarbeitung dieser Bilder in Reliefs unterstreicht die im wahrsten Sinne des Wortes herausragenden Merkmale nochmals und stellt somit ein weiteres Moment dar, mit dem die Konzentration auf das Wesentliche gesteigert wird.
Ein drittes Moment schließlich ist das Material MDF selbst, das hauptsächlich in der Möbelindustrie verwendet wird. Martin Schneider wählte es nicht nur aus, weil er auch in dieser Branche tätig ist, sondern vor allem deshalb, weil es Arm an Charakter ist und in dieser Armut eine gewisse Parallele zum Ton hat. Holz wäre Martin Schneider „einfach zu schön“ gewesen, wie er sagt. Die Maserung hätte den Blick abgelenkt. MDF hingegen wirkt praktisch neutral, zwingt dadurch zu genauer und näherer Betrachtung. Und dadurch wird dann auch der Besucher, auf den „Obama’s People“ blicken, wieder zu Zuschauern, drehen den verkehrten Eindruck, den wir beim Betreten dieser Räume bekommen konnten, ins Gegenteil um. In eben gerade diesem Spannungsverhältnis von Beobachtetem und Beobachter der Dinge und Menschen, mögen auch die Mitglieder der Obama-Administration agieren. Martin Schneider, von demWerke unter anderem in der Sammlung Falckenberg und der Hamburger Kunsthalle zu finden sind, greift mit diesen Reliefs nicht zum ersten mal ein aktuelles politisches Ereignis auf. So setzte er beispielsweise 2003 eine berühmte Aufnahme eines von US-Streitkräften in Abu Ghraib gefolterten irakischen Gefangenen in gleicher Weise um. Dabei handelte es sich um ein Bild, dessen Schock-Charakter es zu einer Ikone machte und das gerade deshalb auch aus den unzähligen Massen an Fotos heraus stach, die jeden Tag auf uns einströmen. Im Moment wird quasi ein Stück Ewigkeit festgehalten, auch wenn diese Ewigkeit vielleicht auch nur die Gültigkeit eines bestimmten historischen Moments meint. So werden zumindest die hier versammelten Bildnisse daran erinnern, wie sich Obama und sein Stab präsentierten, als sie die Regierungsgeschäfte übernahmen. Es ist sozusagen in MDF geschlagene und herausgearbeitete Geschichte, die uns hier plastisch entgegentritt.
Martin Schneider versteht sich dennoch nicht quasi als „Historienbildhauer“, so wie sich etwa Daniel Richter als „Historienmaler“ sieht, der ganz bewusst und konsequent gegenwärtige oder zurückliegende politische Ereignisse verarbeitet. Martin Schneider hingegen sagt von sich selbst, er sei „kein besonders politischer Mensch“. Aber er lebt und denkt natürlich in der Gegenwart und so war die Wahl Back Obamas zum neuen US-Präsidenten für ihn ein „bewegendes Erlebnis“, das ihn „stark berührt“ und „begeistert“ hat. Das ging sicherlich nicht nur ihm so. Vielleicht ist dies auch ein Zeichen, dass die Zeiten politisch und wirtschaftlich wieder unsicherer und turbulenter geworden sind. In der Tat hat es bislang wohl keinen US-Präsidenten gegeben, der sich derart vielen massiven Problemen gegenübersah und mit dessen Amtsantritt dermaßen viele und hohe Erwartungen verbunden werden. Und bei dem die Gefahr, zu enttäuschen, deshalb so hoch war. Das ist ein weiterer Grund, genau hinzuschauen.
(Rede von Dr. Matthias Schatz, Journalist und Kunstkritiker, London / Hamburg, gehalten am 17.12. 2009)
Martin Schneider, der bisher nur durch wenige Ausstellungen bekannt ist, studierte an der Akademie der Künste in Karlsruhe, DAAD Stipendium nach Vancouver/Canada, Graduiertenstipendium des Landes Baden-Württemberg; lebt und arbeitet seit 2004 in Hamburg; Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen u.a. „Gewalt der Gegenwart“, Badischer Kunstverein, Karlsruhe (1992); Agentur für zeitgenössische Kunst, C. Grau, Hamburg (1997), Palais für aktuelle Kunst, Glückstadt (2002); Lange Nacht der Museen, Deichtorhallen (2007); „Marylin“ Galerie Levy, Hamburg (2009); Arbeiten im Besitz der Städtischen Galerie Karlsruhe, Sammlung Harald Falckenberg, Kunsthalle Hamburg.
Martin Schneider (born in 1958 in Bingen on the Rhine), who as yet is known to a fairly small audience, began his sculptural career with a preference for working with wood, shifting to MDF about ten years ago. In contrast to organic wood, this industrially manufactured material, used mostly for the construction of furniture, has a consistent structure and a neutral, bland character. In Obama’s People, the artist predominantly draws upon photographic images, which introduced to the public the team of advisors surrounding the American president shortly after his inauguration. In transposing these newspaper images into MDF relief panels, which are life-size or larger than life, Martin Schneider deciphers the pictorial information of the photographs and places them into a kind of intermediate zone, where the depicted persons undergo a peculiar retranslation into real life. As already in earlier works, the artist is responding to current events as well in this group of compositions. Whether he is expressing his horror at the shocking news about Abu Ghraib in Iraq or, as in this series, he is conveying his personal enthusiasm about the change of leadership in the United States: Martin Schneider’s works question matters pertaining to perception and to pictorial differences, while simultaneously exploring how the strategies of press photos manifest themselves in a material such as MDF—a material that in itself is largely devoid of character. However, as may be observed, it does indeed produce icons of a surprising visual impact.
Martin Schneider studied at the Academy of Fine Arts in Karlsruhe; he held a DAAD residency in Vancouver/Canada and was awarded a graduate scholarship by the Land Baden-Württemberg; Schneider has been residing and working in Hamburg since 2004; His work has been presented in various exhibitions, among others, in Gewalt der Gegenwart, Badischer Kunstverein, Karlsruhe (1992); Agentur für zeitgenössische Kunst, Chistoph Grau, Hamburg (1997); Palais für aktuelle Kunst, Glückstadt (2002); Lange Nacht der Museen, Deichtorhallen (2007); Life as a Legend: Marilyn Monroe, Kunsthaus Hamburg (2003); works of the artist are in the collection of the Städtische Galerie Karlsruhe, the Harald Falckenberg Collection, Hamburg, and the collection of the Kunsthalle Hamburg.
Obama’s People Visit Hamburg
By Matthias Schatz Ph.D., Hamburg/London
Gallery Hengevoss-Dürkop shows works by Martin Schneider. Even if you entered the gallery Hengevoss-Dürkop in the last two months on your own you didn‘t feel alone. Instead you seemed to be watched by persons emerging from the walls, among them a famous politician from Chicago: Barack Obama. But that‘s not the only reason why this exhibition next to Hamburg’s main station might be of great interest for Chicago and the US. The President came along with his staff. For example, from one wall a majestically looking lady observed the visitors who might have quickly identified her as Hillary Clinton, former First Lady and now Foreign Secretary of the United States. Her boss monitored the audience from a different wall. Surrounded by various law makers of his administration, Obama appeared like the center of gravity. Resting his head on one hand he posed as a keen thinker observing the audience like a director his actors. Suddenly not the President and his staff but the visitors thought they were on stage.
Obama‘s glance and his gestures were anything but musing. His eyes seemed rather seriously focused, his facial expression conveyed the impression of decisiveness and a sense of responsibility. The artist Martin Schneider has portrayed “Obama’s People“ – as the exhibition was entitled – as reliefs. These were produced in MDF material using press photographs as the image source. This procedure promotes a focus on the essential in three ways.
On the one hand through the sources. Press photographs are usually intended to emphasize a certain image of a person. They should show characteristic poses as the media need catchy pictures. Given the political challenges Obama has to deal with, his thoughtful as well as decisive attitude do not really appear to be coincidental.
Even a picture of Obama rushing away with his dog Bo through a hall hasn’t found it’s way accidentally into the Frankfurter Allgemeine Zeitung. The AP photograph which Schneider used for a further portrayal of Obama suggests that the President is always in a hurry as he has to settle important matters. Nevertheless he comes acoss as being quite unconventional and easy going – at least for a US President – and seems to bring a fresh breeze to the White House. Schneider has made this impression even more enduring by coloring almost the entire relief in black. This piece of work is also an exception as it shows the back of Obama, whereas Schneider has mostly chosen photographs showing alot of the front and particularly the face of a person.
Eugene Kang’s portrayal is perhaps the most striking. Obama’s Confidential Assistant, who also plays golf with the President, was only 24 years old when he got this position. Sharp tongues may say that is why he needed to make a memorable impression in public. The humanities graduate seems to devour a book like an ascetic monk. It’s actually his telephone notebook. As this isn’t obvious either on the photograph or in the relief, Kang appears like an intellectual, suggesting that Obama is also giving more attention to this often defamed minority. Kang’s parents emigrated from Korea to the United States. A further ethnic group has come closer to the ears of the world’s most powerful person. This may – perhaps involuntarily – address the self-conception of the modern USA I sometimes heard when talking to Americans. Particularly younger and educated US citizens say “we are all“ regarding ethnic issues. In their eyes their country is featured by the fact that almost every ethnic group can be found in the US population. Accordingly they don’t think of black Americans, Italo-Americans or German-Americans but only of Americans. Nobody can stand better for this self-conception than Barack Obama. In this light the exhibition’s title “Obama’s People“ gets a second meaning, referring not only to the President’s staff but also to the citizens of the United States who might see themselves represented by their government. This ethnic diversity is also subliminally seen as a reason why the USA are predestined and especially skilled to deal as a leading power with the world’s problems of which we have more than enough at the moment. One of Schneider’s works shows a rather grim-looking politician who has to resolve the most serious challenge beside climate change. It’s Timothy Franz Geithner whose ancestors emigrated around hundred years ago from the town of Zeilenroda in Thüringen to Philadelphia. Before becoming the 75th United States Secretary of the Treasury, Geithner was head of the Federal Reserve Bank of New York and involved in historic negotiations over the weekend on September 13 and 14, 2008. In these discussions Geithner’s predecessor, Hank Paulson, succeeded in imposing his view that the tax payer shouldn’t compensate mistakes at Wall Street.
This meant that Lehman Brothers wasn’t saved. Today we know the impacts of this decision. The photographs of Geithner and Kang were both taken more than a year ago by Nadav Kander for a series in the New York Times magazine. Kander asked the 52 people belonging to Obama’s administration or working as advisors and aides for the President to bring “an item that would tell something more about themselves“ to the shoot as he says on the New York Times website. Kang followed this request as well as Interior Secretary Ken Salazar, a rancher from Colorado who sported a Stetson in front of Kander’s camera. Both Geithner and Hillary Clinton came without a special personal item. Obviously they didn’t need to as their looks tell enough. When Schneider produced the reliefs based on such photographs he literally carved out outstanding qualities of the portrayed persons and thus further enhancesdthe focus on the essential.
The MDF material, which is mainly used in the furniture industry, is a third factor helping to achieve this effect. Schneider chose this medium as it appears “neutral like potter’s clay“ as he said. In his view wood would have been “simply too beautiful“. The grain of the wood would have diverted the gaze of the beholder. In contrast, MDF encourages a closer look. Thus the visitor who sees “Obama’s People“ turns again into a spectator and the inverted roles the visitor could experience when entering the exhibition are eventually corrected. The members of Obama’s administration might feel in a comparable ambiguous situation: they are being observed by the general public and at the same time they have to carefully observe the world as politicians.
With these reliefs Schneider, who is also represented with works in the Sammlung Falckenberg (Falckenberg Collection) and the Hamburger Kunsthalle (Fine Arts Museum in Hamburg), picks up a current political event again. For example, in 2003 he transposed a famous photograph of an Iraqi prisoner being tortured by US soldiers in the infamous prison, Abu Ghuraib in the same manner. This photograph became an icon because of its shocking nature which distinguished the picture from the huge amount of images with which we are bombarded every day. Such pictures capture a kind of eternity just at a glance, even if eternity only means the validity of a certain historical moment. The images of this exhibition will at least help to recall how Obama and his staff presented themselves shortly before the take over of government affairs. One could say, history being carved in MDF.
However, Schneider doesn’t see himself as a “historical sculptor“ like Daniel Richter regards himself as a “historical painter“. Richter consistently picks up current political events. In contrast, Schneider says he’s “not a particularly political person“. But of course he lives and thinks in the present. Thus the election of Barack Obama was a “moving experience“ which “touched and inspired“ Schneider. He was probably not the only person who felt like that. This might be a sign for turbulent and precarious times. Indeed, there hasn’t been a US president before who had to deal with so many serious troubles and with so many high hopes like Obama and who therefore runs a great risk to disappoint. A further reason to have a close look.
(Based on a speech by Dr Matthias Schatz, Journalist und art critic, London / Hamburg, on December 17, 2009)
Martin Schneider, born in 1958 in Bingen on the Rhine, is as yet only known by a fairly small audience. Schneider studied at the Academy of Fine Arts in Karlsruhe; he held a DAAD residency in Vancouver/Canada and was awarded a graduate scholarship by the State of Baden-Württemberg. Schneider has been residing and working in Hamburg since 2004. His work has been presented in various exhibitions, among others, in Gewalt der Gegenwart, Badischer Kunstverein, Karlsruhe (1992); Agentur für zeitgenössische Kunst, Chistoph Grau, Hamburg (1997); Palais für aktuelle Kunst, Glückstadt (2002); Lange Nacht der Museen, Deichtorhallen (2007); Life as a Legend: Marilyn Monroe, Kunsthaus Hamburg (2003); works of the artist are in the collection of the Städtische Galerie Karlsruhe, the Harald Falckenberg Collection, Hamburg, and the collection of the Kunsthalle Hamburg.