Vernissage: 23. Februar 2006
Dauer der Ausstellung: 24. Februar bis 14. April 2006
In ihrer Diavographie – Serie „Tatoo“ und „Gordon“ geht die Hamburger Multimedia-Künstlerin Claudia Liekam wie in früheren Serien und Video-Arbeiten von eingescannten Körperteilen aus. Es handelt sich um lichtechte Digital-Prints, hier Abzüge auf Offsetplatten, die nach einem eigenen Verfahren gedruckt wurden. Am Computer berarbeitete Claudia Liekam die gescannten Körpermotive zu abstrakten Bildkonstruktionen weiter. Indem sie sie vielfarbig auf metallischem Untergrund aufleuchten lässt, deutet sie das Thema der verletzten und verzierten Haut, als utopisch visionäres Feld des Körpers.
Nina Rhodes Foto-Erzählung „Tel-Aviv“ ist die romantisch zärtliche Geschichte eines Kampfes mit einer Schreibmaschine und einem wildgewordenen Vorhang. Die junge Berliner Künstlerin, die durch die von ihr mitgegründete Künstlergruppe Honey-Suckle-Company international Aufmerksamkeit erregt hat, zeigt in dieser Arbeit, in der Fotografie, Schrift und Objekt schon installative Züge annehmen, wie sie auch im kleineren Format mehrdimensional vorgeht.
Die junge kroatische Künstlerin Lina Franko isoliert aus vorgefundenem Bildmaterial wie Plattencover Archetypen und bildet sie in Skulpturen nach. Diese sehen wie Kämpfer totalitärer Systeme aus und sind doch Antipoden dazu; unästhetische, asoziale, hässliche, hyperaggressive Menschen. Lina Franko baut das Spannungsfeld weiter auf, indem sie die Skulpturen in einer Serie von Gemälden immer wieder abmalt, wobei sie sie stets in eine überdimensionierte, paradiesisch blühende Natur, teils aber auch bedrohlich wirkende Pflanzenwelt darstellt. Es sind selbstreferentielle Allegorien einer urbanen Subkultur.