Vernissage: 20 April 2004
Dauer der Ausstellung: 21. April bis 25. Mai 2004
In seiner neuen Serie „Tor zum Orient“ befasst sich Adam Jankowski mit der Ökonomisierung der Gesellschaft und der Welt. Ganz in seinem Interesse an der Malerei im Zeitalter der elektronischen Medien zeigen seine Bilder Tiefenstaffelungen und Schichten im Abbildungsprinzip des Computerbildschirmes, die aber bei ihm ganz neu orientalische Assoziationen wecken. Die übereinandergeblendeten meist den Grossteil der Leinwände bedeckenden Bildflächen wirken wie Mauern, die durch die Stapelungen entstehenden Profile erinnern an Stadtarchitekturen, die Blau-, Rot-, Orange-Töne an den Glanz des Goldes und die Glut der Morgensonne. Eingearbeitet in die Malfläche sind Zeitungsartikel der FAZ und der Financial Times. Die Zahlenkolonnen und gleichmässigen Schriftzeilen der Finanzmarkt-Beilagen mit Börsendaten und Aktienkursen verbinden sich mit der durch die Sprühpistolentechnik aufgetragene Farbe zu einer monoton grobkörnigen und durch die Materialität des aufgeklebten Papiers zugleich fragilen, fast sandartigen Oberfläche. Das Menschenbild tritt völlig in den Hintergrund. Nur in „Monitor 3“ ist an zentraler Stelle die Abbildung eines Mannes in Trenchcoat eingearbeitet, der die Stufen zu einem überdimensioniert Portal einer Wallstreet Bank hochsteigt. Die Serie verbindet archaisch anmutende mythologische Vorstellungen des Morgenlandes als Ort des Reichtums mit der Realität der ökonomischen Unterwerfung, die in der dritten Stufe der Kolonisation die Kriege hervorgebracht hat.
Zur Ausstellung ist ein Programmheft erschienen.