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Vernissage: 8. November 2006
Dauer der Ausstellung: 9. November bis 10. Dezember 2006
Zwelethu Mthethwa, geb. 1960 in Durban, lebt und arbeitet in Kapstadt. Er wurde in den 90er Jahren durch seine Porträt-Fotografie in den Townships international bekannt. In der Zwischenzeit ist er in viele renommierte Sammlungen aufgenommen worden, darunter Guggenheim und MoMA in New York, auch schon vor Jahren in die Hamburger Kunsthalle. In der neuesten Serie „Maidens“ porträtierte er während eines Tanzfestes, auf dem Tausende von jungen, modernen Mädchen aus ganz Südafrika zusammentreffen. Mit Arbeiten aus dieser Serie ist Mthethwa in der Wander-Ausstellung „Planet Afrika – zeitgenössische junge afrikanische Fotografie“ bis Ende 2007 in verschiedenen Städten in Deutschland zu sehen.
Das Projekt „Maidens“ setzt sich mit Beziehungen und Verhaltensweisen junger Mädchen während des „Reet-Tanzes“ auseinander, ein Zulu-Ritual, das gemeinhin als Überprüfung der Jungfräulichkeit der Mädchen bekannt ist. Die Wichtigkeit dieses Rituals ist jedoch umfassender als ein einfacher Jungfrauen-Test, er ist ein komplizierteres Thema, das nicht auf die Überwachung der Sexualität und der Körper von Frauen reduziert werden kann. Im Laufe des Rituals werden die Mädchen über die Bedeutung ihrer Weiblichkeit, Körper und Sexualität belehrt, Sachverhalte hinsichtlich Gesundheit und Kosmetik gehören zu einem beziehungsreichen Protokoll, deren Verhalten es zu lernen oder umzulernen gilt, um an Familienhaushalten, Gemeinschaften und der Gesellschaft insgesamt teilnehmen zu können.
Von besonderer Bedeutung ist, dass das Ritual junge Mädchen aus verschiedenen (Zulu) Haushalten, Clans und Regionen Südafrikas zusammenbringt. Diese Mädchen treffen sich als Fremde und gehen als Freunde, Verwandte, Familien und Gefährten auseinander. Auf diese Weise werden verschiedene Formen von Verwandtschaften, Freundschaft und Bindungen entwickelt. Sie lernen über dieselben und sich selbst, und etablieren so verbindende Geschichte und Beziehungen in sozialer, kultureller, politischer und sexueller Hinsicht. (…)
Durch eine Serie von Photographien, die von verschiedenen Blickwinkeln und Entfernungen aufgenommen wurden und die die Umgebung als Rahmung der Porträts verstehen, sucht Maidens visuell einen reflektiven Raum zu schaffen, in dem die Beziehungen zwischen den Mädchen sichtbar gemacht und verstanden werden können. Maidens ist eine visuelle Abhandlung über die wichtige und komplexe Beziehung zwischen Mädchen, speziell was ihre Körperhaltungen über ihre Eigenwahrnehmung und ihre Einstellungen aussagen(…)
Thembinkosi Goniwe
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This project, Maidens, examines relationships and attitudes of young girls participating in the Reeds Dance, a Zulu Ritual popular known for testing girls virginity. The importance of this ritual is more than just testing virginity, a complicated subject that cannot be simply reduced into a policing of women sexuality and bodies. In the course of the ritual, the girls are taught the importance of their femininity, bodies and sexualities, issues regarding health and cosmetics are among relative protocols to learn or unlearn their behaviours that enable them to partake in their family-households, communities and society at larger.
Importantly, the ritual brings together young girls from different (Zulu) households, clans and regions in South Africa. These girls meet as strangers and depart as friends, relatives, families and comrades. Some of them discover their distant relatives and family members; in this way, various forms of kinships, friendship and bonding are developed. They learn about themselves and each other, and thus establishing connecting histories and relationships socially, culturally, politically and sexually. (…)
Through a series of photographs taken at various angles and distances, framed as portraits in space, Maidens seeks to visually create a reflective space wherein the relationships between the girls could be viewed and understood. Maidens is a visual negotiation of the important and complex relationships between the girls in particular how their postures exhibiting their state of self-consciousness and attitudes. (…)
Thembinokosi Goniwe